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Platz 2: Bezirksliga-Turnen, TGA Rottweil; eingereicht von Günter Ziegler, Rottweil
Zum Wettkampf gegen Munderkingen hätten die TGA-Turner die Punkte am "Grünen Tisch" gewonnen, weil die Gegner zu spät kamen. Der Wettkampf wurde dennoch gestartet, obwohl Munderkingen sogar darauf bestand, zwei Kampfrichter (gegen die Regel) einzusetzen. Auch da kamen die TGA-Turner entgegen, mussten letztlich ungerechte Wertungen ertragen und verloren knapp.
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Von Jürgen Schleeh
Die Zeiten im Sport werden rauer, nur der Sieger strahlt im Glanz der Scheinwerfer. Und die Verlierer?
Auch wenn es hin und wieder gern gesehen werde, wenn man den stärkeren Gegner unter Umgehung der Regeln austrickse, sagte Walter Hölle: "vermute ich, wird wohl niemand ernsthaft gegen Fair Play eingestellt sein." Daher war es dem für Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreissparkasse Rottweil zuständigen Referenten ein besonderes Anliegen und große Freude, anlässlich der Sportlerehrung sieben Beispiele für ihr faires Verhalten in den Blickpunkt zu rücken.
"Im Sport gilt die Unverletzlichkeit der Person als oberstes Gebot. Ob dann die Herrschaft über den Streit auch die These rechtfertigt, der Sport sei Ausdruck des fairen Umgangs miteinander, wird leider allzu oft widerlegt. Und zwar durch unfaires Verhalten von manchen Sportlern, Trainern und Funktionären und somit bestätigen zu viele Ausnahmen die Regel nicht mehr", so Hölle und fügte an: "Deshalb sind wir zusammen gekommen, um genau die Gegenseite der sportlichen Tugenden zu beleuchten, die, die mit dem Motto ›Fair Play‹ bezeichnet werden. Und da kann ich Ihnen von wunderbaren Beispielen berichten."
Seit diese Initiative der Kreissparkasse erstmals 1994 vorgestellt wurde, summieren sich die Beispiele bis dato auf insgesamt 63 Fairnessgesten, "die allesamt einen nachahmenswerten Anstoß für die Erhaltung der Gemeinwerte und zugleich Orientierung in der sportlichen Ethik gaben und geben", betonte Walter Hölle. "Das einfachste Beispiel für Fair Play ist, wenn eine Sportlerin, ein Sportler oder eine Mannschaft auf einen Vorteil verzichtet oder zum eigenen Nachteil handelt. Und je höher die Spielklasse oder der Wettbewerb, je bedeutsamer die faire Geste", auch wenn es für Fairness keine geschriebenen Gesetze oder Maßeinheiten gebe, erläuterte Hölle.
"Mit unserer Fair-Play-Aktion wollen wir den Sport weder zum Moralapostel machen noch belehrend wirken, sondern einen Anstoß für die Erhaltung der Kultur der Gemeinwerte geben", betonte Walter Hölle und ergänzte: "Dem Erfolg um jeden Preis ist das Streben nach persönlicher Bestleistung entgegenzustellen und dabei muss auch die Erkenntnis reifen, dass Nichtgewinnen kein Scheitern heißt." Fair Play sei vor allem Ausdruck eines verantwortlichen Miteinanders, das auch über die Stadien und Turnhallen hinaus wirken solle. "Wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Fair Play bereits in der Nachwuchsförderung ansetzen muss. Und hier bildet der Schul- und Vereinssport die notwendige Basis, um Verantwortung und Teamgeist frühzeitig zu fördern", betonte Walter Hölle.
(Quelle: Schwarzwälder Bote)